Tabuthema wohnungslose Frauen
Der Bedarf an Wohnraum ist groß – gerade für wohnungslose Frauen oder solche, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Das jetzt gestartete Projekt ist das Erste seiner Art in Neuss. „Durch dieses neue qualitativ hochwertige Wohn- und Betreuungsangebot wird den wohnungslosen Frauen eine Privatsphäre und gleichzeitig ein Rückzugsort ermöglicht. Die Bewältigung ihrer persönlichen Schwierigkeiten soll langfristig einen Neustart mit der erforderlichen Eigenverantwortung ermöglichen“, erklärt Ernst Görtz vom Sozialamt der Stadt Neuss.
Derzeit sind insgesamt 23 alleinstehende wohnungslose Frauen von der Zentralen Fachstelle Wohnen des Sozialamtes der Stadt Neuss in städtischen Obdachlosenunterkünften oder in einem Privathaushalt untergebracht.
Die Lebenslagen und Voraussetzungen sind meist andere als bei betroffenen Männern. Frauen werden zum Beispiel wesentlich häufiger Opfer von häuslicher Gewalt, bleiben aber meist beim Partner – aus Angst, wohnungslos auf der Straße zu stehen. Darüber hinaus bestehen aber auch häufig psychische Probleme sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch. In dieser Situation bedarf es einer besonderen Ansprache bei Beratung und Betreuung. Diese kann durch das neue Angebot sichergestellt werden.
Mit Unterstützung zurück in die eigene Wohnung
Die St. Augustinus Gruppe unterstützt die Frauen bei ihrem ersten Schritt in die Eigenständigkeit. In bereits möblierten Einzelappartements mit Küche und Bad können die Frauen ein sicheres Zuhause und die nötige Unterstützung im Alltag finden. „Wir haben hier ein professionelles Team aus Sozialarbeiterinnen, Pädagoginnen, Heilerziehungspflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen“, erzählt Fee Kerstein, Einrichtungsleiterin im Ambulant Betreuten Wohnen der St. Augustinus Gruppe. „Bewusst besteht unser Team nur aus Frauen, um schneller eine Beziehung und Vertrauen